Jochen Hein: Die Natur des Menschen

 

Die erste Sonderausstellung „Jochen Hein Die Natur des Menschen“  Ausstellungsräume

Laufzeit: Samstag, 6. Juli 2013 – Sonntag, 6. Oktober 2013

 

Die Natur des Menschen…

Es ist geschafft! Die erste Sonderausstellung im neuen Mittelrhein-Museum kann eröffnet werden – eine Werkschau des 1960 in Husum geborenen und in Hamburg lebenden Malers Jochen Hein. Mit Porträts, Seestücken und Landschaften wären die drei maßgeblichen Themenfelder des Künstlers benannt, die auf der Ausstellung mit Hauptwerken vertreten sind.

„Die Natur des Menschen“ – der Ausstellungstitel mutet wie ein Wegweiser zu seinem Porträtzyklus an, der zu den besonderen Highlights dieser Werkschau zählt. Aus diffusem Dunkel tauchen die lebensgroßen Porträtierten auf und eröffnen den Dialog mit dem Betrachter. Wir treten mit ihnen in Kontakt, wähnen uns aber gleichzeitig von ihnen ertappt und beobachtet – ein irritierendes Blickerlebnis. In der technischen Perfektion der malerischen Umsetzung erinnern die Werke an altmeisterliche Porträtmalerei. Dieser Eindruck wird dadurch noch befördert, dass sich keine Attribute oder Gegenstände auf den Bildern befinden, die auf unsere Gegenwart verweisen. Durch die starken Hell-Dunkel-Kontraste werden die Figuren auf das Wesentliche ihrer Individualität reduziert: das Gesicht und die Hände. Die Körperpartien bleiben dagegen im Dunkel verborgen. Unsere Aufmerksamkeit wird dadurch unmittelbar auf die Mimik und Gestik der Dargestellten gelenkt.

 „Das Meer ist der letzte freie Ort auf der Welt“  Ernest Hemingway

 Das Element des Wassers zieht sich wie ein roter Faden durch das malerische Werk von Jochen Hein. War der Künstler zunächst als Landschaftsmaler tätig, ist inzwischen das Meer als Bildgegenstand aus seinem Schaffen nicht mehr wegzudenken. Im Jahre 2003 entstand sein Hauptwerk, das imposante, über 5 Meter breite dreiteilige Gemälde „Nordsee“. In der Folgezeit hat Hein dem Gegenstand des Meeres, insbesondere der Meeresoberfläche, in allen möglichen Varianten auf die Leinwand gebracht. Im Gegensatz zu den Porträts befördern die Seestücke ein grundverschiedenes Seherlebnis: Der Betrachter sieht sich menschenleeren Szenerien gegenüber, die seine Vorstellung von Distanz und Weite übersteigen. So gleitet unser Blick auf der Meeresoberfläche bis zum fernen Horizont.

 Die Landschaft als Spiegel der Seele

 Heins Landschaften zeigen oftmals vertraute, parkartige Szenerien. Wiederum sind wie alleine mit uns. Die Natur besticht durch ihren Farben- und Formenreichtum, bleibt für uns aber dennoch fremd und unergründlich. Besonders eindrucksvoll sind einige großformatige Werke, die durch die Präzision ihrer Wiedergabe und einer geradezu mikroskopisch anmutenden Detailtreue bestechen. Einzig der künstlichen Lichtführung ist dabei zu entnehmen, dass wir es mit einem Kunstwerk und keinem Naturausschnitt zu tun haben.    

 

Die Ausstellung „Jochen Hein – Die Natur des Menschen“, eine Kooperation mit der Stadtgalerie Klagenfurt und der Kunsthalle Jesuitenkirche, Aschaffenburg, führt rund 70 Gemälde des Künstlers aus allen Schaffensphasen zusammen.

 JochenHeinZur Ausstellung erscheint ein reich bebilderter Katalog.