Bionix

In detailverliebten Finelinerzeichnungen mit grell-bunt koloriertem Hintergrund erfindet Daniel Wistuba skurrile Lebewesen noch unbekannter Gattungen. Geschöpfe organischen Ursprungs scheinen sich mit Maschinen gepaart zu haben. Für den Koblenzer Künstler, der auch unter dem Kreativsynonym „stylOpor“ arbeitet, ist der Name seiner Ausstellung Bionix thematischer Schwerpunkt.

Seine Phantasiewesen, Einzeller, Krustentiere, Fische oder Dackel haben eines gemeinsam: Teile ihres organisch-biologischen Körpers sind ersetzt durch Elemente aus Technik und Maschinenbau. In den Zeichnungen künstlerisch miteinander verschmolzen, bilden sie mit dem organischen Ursprungskörper eine künstliche neue Einheit. So „zieren“ den Rücken eines Krustentiers nun Röhren, durch die Flüssigkeiten zirkulieren und ein Lüfter reguliert die Körpertemperatur. Ein Dackel wurde operativ durch den Einbau einer Glasröhre verlängert, durch die das mechanisch-chemisch-organische Innenleben nun deutlich erkennbar wird. Auf einer anderen Abbildung reitet ein, anscheinend nicht ganz im Besitz seiner geistigen Kräfte befindlicher Professor (der Manipulator selbst?) auf einer manipulierten Schöpfung.

Die Zeichnungen lassen den Betrachter schmunzeln. Man spürt die Freude am „Schöpfungsprozess“ hinter diesen Wesen, die Daniel Wistuba in immer neuen Kreationen lebendig werden lässt. Neben dem Humor und dem offensichtlichen Unterhaltungswert seiner Bilder, spiegeln sie aber auch eine Nachdenklichkeit, die in die Tiefe geht. – Es steckt mehr hinter den Arbeiten als bloß eine „durchgeknallte“ Phantasie.

Manipulation ist das zentrale Thema, das fast alle gezeigten Arbeiten durchzieht und in den Zeichnungen, Fotos, Fotomontagen und Mischtechniken ihre künstlerische Form gefunden hat.

©Daniel Wistuba

©Daniel Wistuba

Die Ausstellung wird an der Langen Nacht der Museen, am Samstag, dem 5.09.2015 um 19.15 Uhr eröffnet und endet am Donnerstag, den 08.10.2015.