Werner Kroener: TIME CODES – Die Macht der Bilder
Was kann Malerei zum Verständnis von historischen Ereignissen beitragen? Wann und wodurch werden Bilder zu Legenden? Unter dem Titel „Time Codes – Die Macht der Bilder“ zeigt das neue Mittelrhein Museum Koblenz im Sommer 2015 Werke des Malers Werner Kroener.
Eine Schau über Macht oder Machtmissbrauch, über Verführung und Suggestion. Von dem ursprünglich aus Koblenz stammenden und heute im Süden Münchens lebenden Künstler werden 70 Bilder gezeigt, darunter 20 Großformate und eine digitale Werkserie. Zwei Jahre lang interpretierte Kroener die Titelbilder und Pressefotos der Süddeutschen Zeitung. Entstanden sind daraus rund 800 Werke als eine digitale Chronik über das Zeitgeschehen im Spiegel repräsentativer Pressefotos.
Digitale Interaktion mit dem Publikum
Die Ausstellung ist in fünf Themenbereiche gegliedert. Sie soll Verständnis von Geschichte durch das Verständnis verschiedener aktueller Bildsprachen vermitteln. Mit seinen Werken will sich Kroener auch an junges Publikum wenden. So sind in Zusammenarbeit mit Koblenzer Lehrern und Dozenten Workshops mit Schülern und Studenten geplant. Außerdem werden während der Ausstellungswochen die Pressefotos der Rheinzeitung in digitaler Malerei interpretiert werden. Auch sie werden in den Ausstellungsräumen des Mittelrhein Museums präsentiert. Museumsbesucher können mit dem Künstler in digitale Interaktion treten via social media wie facebook oder twitter.
„Desaster“ – Werkserie zu Krieg und Holocaust 70 Jahre nach Ende des 2. Weltkriegs
Ein wichtiger Themenkomplex ist der Goya-Zyklus. 70 Jahre nach Ende des 2. Weltkriegs wird eine Werkserie des Künstlers mit Bildern zu Krieg und Holocaust in einem eigenen
Dunklen Kabinett präsentiert. In Anlehnung an Goyas „Desastres de la Guerra“ wird mit 20 Zeichnungen das Problem der ästhetischen Distanz zu erschütternden Ereignissen zum Thema.
Künstler-Buch über Malerei als Journalismus: „Historienmalerei 2.0.“
Zur Ausstellung erscheint ein Künstlerbuch über Malerei als Journalismus. Auf 160 Seiten wagt das Bildlese-Buch durch seine Gestaltung das mediale Experiment, Bildkompetenz durch Wahrnehmung zu vermitteln. 80 Bilder zum Zeitgeschehen und sechs Textbeiträge präsentieren unterschiedliche Aspekte einer „Historienmalerei 2.0.“
Laufzeit: Samstag, 20. Juni bis Sonntag 16. August 2015
Eröffnung: Freitag 19. Juni 2015 um 19 Uhr