Rückkehr der Moderne. Leo Breuer in Koblenz, Paris und Bonn

Leo Breuer (1893-1975) war einer der bedeutenden rheinischen Künstler des 20. Jahrhunderts, dessen Leben und Werk exemplarisch für das Schicksal der Moderne im Deutschland stehen. In seiner frühen Schaffensphase vor dem Zweiten Weltkrieg war er ein gegenständlicher Maler der Neuen Sachlichkeit, der zeitkritische Themen reflektierte.  Als Gegner des Nationalsozialismus ging er in den 1930er Jahren als Emigrant nach Frankreich und hatte nach dem Zweiten Weltkrieg seine Ateliers in Paris und Bonn. Im Gegensatz zu den in Deutschland verbliebenen Künstlern hielt er stets Anschluss an die internationale Entwicklung der modernen Kunst. So gab er die gegenständliche Malerei auf und wurde zu einem führenden Maler der geometrischen Abstraktion. Bis ins hohe Alter blieb er wandlungsfähig und neuen Kunstformen gegenüber aufgeschlossen. In seinem letzten Lebensjahrzehnt näherte er sich den Positionen der konkreten Kunst an.

Mit Koblenz ist er durch seine Tätigkeit als künstlerischer Beirat am Stadttheater Koblenz 1929/30 verbunden sowie durch die große Retrospektive, die ihm das Mittelrhein-Museum 1967 ausgerichtet hatte. Einzelne Werke befanden sich von daher schon im Bestand. Aus dem Nachlass seines Sohnes wurden dem  Museum  dieses Jahr elf bedeutende Werke geschenkt. Diese unerwartete Bereicherung des eigenen Bestandes nimmt das Museum zum Anlass, Leo Breuer durch eine große Retrospektive zu würdigen.

In Zusammenarbeit mit dem LVR-Landesmuseum Bonn

Laufzeit: 9. Oktober 2021 – 27. März 2022